Körpergestaltung als Kompensation?
Wenn ja wofür? Die Gestaltung des eigenen Körpers mag anstrengend sein, vielleicht auch unwahrscheinlich im Hinblick auf ein überhöhtes Ideal. Aber sie erscheint machbar. Machbarer als die Gestaltung des eigenen Lebens. Hier ist die gefühlte Hilflosigkeit entsprechend höher. Selbstmächtigkeit wird oft als Nebeneffekt des Schönheitsideals erwartet. „Schönheit wird das schon machen“ – die ideale Beziehung, den gewünschten Beruf, Reichtum. Die Erreichung eines gewissen Aussehens mag einiges können, ersetzt aber nicht alle anderen Wege. Wege, die zu gehen sind, um tatsächlich dort anzukommen, wo wir hinwollen. Überdies ist Schönheit nicht nur, aber vor allen, eine Begleiterscheinung. Die Begleiterscheinung eines Lebens im Einklang mit sich selbst. Dazu braucht es Mut, Leidenschaft, Durchhaltevermögen und Tun. Vor allem sich tun-l a s s e n, wonach es einem drängt.